Meine Suchtgeschichte ist wie bei vielen Millionen anderer Alkoholkranker. Ich bin ganz langsam hineingeglitten. Es fing an mit einem Bierchen am Abend, weil ich nicht mehr einschlafen konnte und steigerte sich langsam aber stetig. Panikattacken, Angststörungen. 8 Jahre lang habe ich täglich so viel getrunken, dass ich konstant ca. 1-1,5 Promille Alkohol im Blut hatte. Ich habe als Top Hotelmanager gearbeitet und funktioniert. 24/7 davon getrieben, dass bloß niemand merkt, dass ich Alkoholiker bin. Ich habe 2 Entzüge in Suchtkliniken absolviert. War 3 Wochen in einer Nervenheilanstalt in der geschlossenen Abteilung, um von der Droge Alkohol loszukommen. Nie war ich länger als ein paar Tage danach wieder an der Flasche. Ich habe mehrmals die Woche Blut erbrochen. Meine Speiseröhre war durch den Vodka zerstört. Als Hotelmanager habe ich weiter funktioniert.
Das gute Ende
Ich wog im Endstadium meiner Alkoholsucht 165 Kilo. Ende des Jahres 2000 hat ein Arzt in Berlin mir Folgendes gesagt:
Herr Beck, nachdem ich alle Blutwerte überprüft habe, Ihre inneren Organe per Ultraschall untersucht habe, Ihren Urin getestet habe, kann ich ihnen sagen: wenn Sie auf dem Level weitertrinken, werden Sie nicht mehr lange leben. Vielleicht 1 Jahr. Bestenfalls 2-3 Jahre.
Ich war gerade Anfang 30 und ein körperliches Wrack. Jetzt hatte ich mein „Warum“- Mein „Warum“ soll/will ich aufhören? Schwarz auf weiß als Diagnose: Wenn du nicht aufhörst zu trinken stirbst du.
Ich wollte leben. Ich wollte nicht sterben.
Am Abend des 17. Februars habe ich die letzte Flasche Vodka getrunken, die letzte Schachtel Zigaretten geraucht und zum letzten Mal Fleisch gegessen.
Seit dem 18. Februar 2001 bin ich trockener Alkoholiker und werde es bis zu meinem Tod bleiben.